So, dies ist vorerst mein letzter Beitrag in der Schweiz. Ich sitze gerade am Flughafen und warte auf meinen Flug. Um 6:50 Uhr fliege ich los in ein neues «Leben». Die vergangenen Tage waren sehr emotional. Es wurde viel gelacht und geweint. Ich musste mich von all meinen Freunden und der Familie verabschieden. Wobei ich nicht gerne von Abschied spreche. Ich bin nicht weg, nur woanders. Im Wald sind wir zusammen gekommen und haben unter dem Sternenhimmel und im Mondschein de Die letzten Tage wurde mir bewusst, wie viele tolle Menschen mich bereits auf meinem Weg begleitet haben. So viele Menschen, die ich meine Freunde und Familie nennen darf. Euch möchte euch an dieser Stelle von ganzem Herzen danken, dass ihr meine Wegbegleiter seid!
Auch fiel es mir schwer, mich von meinem Arbeitsplatz zu verabschieden. Ich habe meinen Job wirklich sehr geliebt und mich dort zu Hause gefühlt. Alle dort sind mir ans Herz gewachsen und ich bin sehr dankbar, dass ich die Erfahrungen machen durfte, was es heisst, eine erfüllende Tätigkeit ausüben zu dürfen. Dies gibt mir auch Sicherheit. Denn ich weiss, falls es in Ägypten nicht klappt, werde ich auch in der Schweiz schnell wieder meinen Platz finden. Durch all diese "Abschiede" hatte ich kaum Zeit, nervös zu sein. Es flossen so viele Emotionen, die mich regelrecht erschöpft haben. Doch es war auch wichtig, all diese Emotionen zuzulassen. Als ich dann aber am Tag vor der Abreise online eingecheckt habe, schlug das Gefühl der Nervosität wie ein Blitz ein. Mir wurde übel, mein Magen rumorte und ich war den ganzen Tag den Tränen nahe. Da realisierte ich, was jetzt passiert. Meine Gedanken waren: "Julia, jetzt ist es so weit, jetzt machst du es wirklich!"
Und wie es bei mir eben so läuft, musste ich natürlich auf den letzten Drücker die Koffer fertig packen. Prompt ist dann auch noch der eine Koffer "aufgeplatzt". Viel zu viel wollte ich in den letzten Koffer reinquetschen, so dass der Reissverschluss aufgerissen ist. Julia kurz vor der Verzweiflung. Mein Vater hatte aber zum Glück noch einen grossen Koffer herumstehen. Jedoch musste ich aber wieder einiges aussortieren und nicht alles konnte mit, was ich mitnehmen wollte.
Die Vorfreude ist immer noch sehr gross, doch sie wird auch begleitet von Angst, Nervosität und Trauer. Ich glaube so viele Gefühle hatte ich noch nie auf einmal in mir. All diese Emotionen stellen mich kurz vor die Überforderung. Sie sind kaum einzuordnen und in Worte zu fassen. Jetzt werde ich ganz auf mich allein gestellt sein. Keine Freunde, die schnell auf einen Tee vorbeikommen können, wenn man mal einen miesen Tag hatte und keine spontanen Besuche nach dem Feierabend bei der Familie. Ich glaube, in der nächsten Zeit werde ich mich sehr stark mit mir selbst auseinandersetzen müssen, was mir etwas Angst macht. Werde ich es aushalten können oder wird es mich überfordern? Oder werde ich mit meinem neuen Alltag in Ägypten so beschäftigt sein, dass meine Angst vielleicht unbegründet sein wird? Wir werden es sehen. Auf jeden Fall bin ich im Vertrauen. Im Vertrauen, dass ich auf dem richtigen Weg geführt werde, die richtigen Leute kennenlerne und reich an neuen Erfahrungen werde. Wie ich immer sage: verlieren kann ich nichts, ich kann nur gewinnen. Also, wünscht mir Glück! Machts gut und wir hören uns.
Eure Julia
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Kommentare
Vermisse die!!!
Well done, Julia.
Wird schon schiefgehen :-)
Good luck, Elisabeth
Liebi Julia
Bim läsa vo dim Blog hüt Morge bim Kaffii sind mir ganz viel errinerige cho ! Eimol meh bewunder I din muet und freu mi risig vo dine Gschichtä z läsä ! Heb dir sorg und Gang witer din Wäg ! Bis gli
Liäbi Julia
Ich winschä diär vo Härzä äs guäts Aacho am rotä Meer. Scheen, dass dui dä Muät hesch deyni Träim z‘verwirklichä und nid nu z’traimä. Viu Glick uf deym Wäg. Ich bi gspannt wo är dich härä fiährd. Umarmig Renata